Wie die richtige Atmung dein Leben verändern kann
Atmen kann dein Leben verändern
Die Verbindung zwischen Körper und Geist ist tief verwurzelt. In der Neuroathletik beziehen wir uns ständig auf das, was in den letzten Jahren in der Wissenschaft herausgefunden wird. Denn: optimales Training geht über die bloße körperliche Fitness meiner Klienten hinaus. Sie sollen sich auch mental & psychisch wohl fühlen, nach einem harten Arbeitstag runter kommen können um sich zu entspannen oder die Zeit mit der Familie zu genießen.
Die Studie mit dem Titel "How Breath-Control Can Change Your Life: A Systematic Review on Psycho-Physiological Correlates of Slow Breathing" (Wie Atemkontrolle Ihr Leben verändern kann: Eine systematische Übersicht über die psycho-physischen Korrelationen des langsamen Atmens) hat genau das untersucht. Wie können wir Atmung nutzen um uns besser zu fühlen. Welche vielfältigen Effekte hat die Atmung auf unser Gehirn, unseren Körper & unsere Emotionen?
Haupterkenntnisse der Studie:
Durch die Atmung können wir unsere kognitiven Fähigkeit verbessern. Langsames, kontrolliertes Atmen kann die Gehirnleistung steigern. Insbesondere für Athleten und Hobbysportler von Vorteil. Eine verbesserte Reaktionszeit, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung können die Gesamtleistung stark beeinflussen. Aber denk auch an den Arbeitsalltag wo du ständig mental gefordert wirst.
Emotionale Regulation: Durch mehrere Einheiten verlangsamten Atmens kann man Stress und Angst nachweislich reduzieren. Insbesondere wichtig, wenn man sich vom Alltag überrumpelt fühlt. Denkt man in die athletische Richtung, hat man natürlich Wettkampfsituationen vor Augen, wo die Nerven gerne mal verrückt spielen.
Körperliche Vorteile: Verlangsamt man die Atmung hat das auch körperliche Auswirkung. Wie etwa eine verbesserte Sauerstoffversorgung der Muskulatur. Dadurch, dass wir dem, leider oft, vorkommenden Hyperventilieren vorbeugen, ist die Sauerstoffvesorgung für die Muskulatur letztendlich besser.
Psychische Gesundheit: Verlangsamte Atmung erhöht unsere Herzratenvariabilität (HRV). Diese Variabilität gibt an, wie variabel unser Herz schlägt. Je nachdem ob wir ein- oder ausatmen. Je höher diese Variabilität desto mehr ist unser parasympathisches Nervensystem aktiv. Also der Teil von unserem Nervensystem, der dafür verantwortlich ist, dass wir Stress abbauen, uns regenerieren und erholen können. Also nicht nur nach einem stressigen Alltag sinnvoll, sondern auch für eine optimale Muskelregeneration nach einem harten Training.
Methode:
Die Praxis der langsamen Atmung hat also weitreichende positive Effekte auf Körper und Gehirn. Dabei reichen 5-20 Minuten täglich bei einer Atemfrequenz von 5.5-6/Minute aus.
Fazit:
Atmung ist also nicht nur lebenswichtig für unser Überleben, wir können es auch als mächtiges Werkzeug für die Optimierung von geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit nutzen. Speziell die langsame Atmung hat weitreichende Effekte. Versuch es einfach mal!
Quelle:
Zaccaro A, Piarulli A, Laurino M, et al. How Breath-Control Can Change Your Life: A Systematic Review on Psycho-Physiological Correlates of Slow Breathing. Front Hum Neurosci. 2018;12:353. Published 2018 Sep 7. doi:10.3389/fnhum.2018.00353